Hedgefonds setzen sich mit den Auswirkungen der Finanzmarkt-vorschriften und den Herausforderungen der sich entwickelnden Prime Broker-Beziehungen auseinander

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Hedgefonds-Manager spüren die Nachwirkungen der neuen Vorschriften für Banken und Prime Broker, wobei sich Hedgefonds höheren Handelsgebühren und gröβeren Veränderungen ihrer Geschäftsbeziehungen gegenübersehen

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07/12/2015 |
  • ey

Laut der globalen Hedgefonds- und Anleger-Umfrage 2015 The evolving dynamics of the hedge fund industry von EY entsteht durch diese Dynamik zusätzlicher Druck auf Margen und bringt Manager dazu, neue Wachstumsstrategien zu suchen.

Vorschriften wie Basel III, die AIFMD und das Dodd-Frank-Gesetz haben dazu geführt, dass Banken und ihr Prime Broker-Geschäft verstärkt auf Liquidität, Bilanzkapazität und Finanzierung achten. Dadurch ändern sich die wirtschaftlichen Gegebenheiten für Fondsmanager, die Finanzgeschäfte über Prime Broker abwickeln. 29% der Befragten gaben an, dass ihr Prime Broker seine Gebühren im vergangenen Jahr erhöht hat und weitere 22% der Befragten gehen von einer Gebührenerhöhung im kommenden Jahr aus.

Fondsmanager, die aus Sicht des Prime Brokers bilanzintensive Strategien wie notleidende Kredite, festverzinsliche Strategien oder den Global Macro-Ansatz anwenden, verzeichneten den höchsten Gebührenanstieg. Befragte rechnen nunmehr mit Preissteigerungen und Beschränkungen von Brokern, um deren Geschäftsabläufe einschlieβlich der Tendenzen hin zu Swap-basierten Transaktionsabwicklungen, Repofinanzierungen sowie die gesamte Fremdfinanzierung zu ändern.

Michael Ferguson, Funds Practice und Luxembourg Wealth & Asset Management Leader bei EY Luxemburg sagt:
„Diese Dynamik stellt eine Branche, die sich weiterhin mit Margendruck, zunehmendem Wettbewerb beim Vermögenszuwachs und laufenden Anforderungen in Technologieinvestitionen auseinandersetzt, vor neue Herausforderungen. Für eine Mehrzahl der Verwalter verteuern sich alle Finanzierungsformen. Diese Kosten wirken sich direkt auf den gesamten Handel aus. Anleger werden mittelbar von den steigenden Kosten betroffen sein und auf Mitteilungen der Verwalter vertrauen müssen, um die gesamten Auswirkungen auf die Fondsperformance zu verstehen.”

Hedgefonds bauen ihre Prime Broker-Beziehungen aus
Regulatorische Änderungen haben die herkömmlichen Geschäftsbeziehungen zwischen Prime Brokern und Hedgefonds-Managern verändert. Prime Broker haben Hedgefonds-Managern vorgeschlagen, Transaktionen mit ihnen zu erhöhen, 60% der von Preisanpassungen betroffenen Manager haben ihre Prime Broker-Beziehungen jedoch ausgebaut. Lediglich 12% der Befragten gaben an, dass sich durch die Preisanpassungen ihre Prime Broker-Beziehungen verringert haben.

Aufgrund der neuen Vorschriften zögern zahlreiche Prime Broker, aufgrund der Klassifizierung dieser Positionen in der Kapitalrücklage der Banken liquide Mittel für Hedgefonds zu halten. Aus diesem Grund haben 58% der Hedgefonds-Manager liquide Mittel an Verwahrer übertragen und 35% haben hochliquide Wertpapiere als Bargeldmittelalternative gekauft.

Michael Ferguson sagt: „Zahlreiche Hedgefonds-Manager sind gröβer und komplexer und haben einen gestiegenen Finanzmittelbedarf. Da zahlreiche Prime Broker eine geringere Kapazität als in der Vergangenheit bieten, erhöhen Hedgefonds-Manager die Zahl ihrer Beziehungen. Hedgefonds-Manager müssen das Kapazitätenrisiko der Gegenpartei reduzieren. Aufgrund der sich verändernden Branchendynamik halten wir es für erforderlich, dass Hedgefonds die Steuerung des Gegenparteirisikos sowie die Funktionen Sicherheitenverwaltung und Treasury an Einzelne übertragen.”

Manager auf der Suche nach neuen Finanzquellen
Hedgefonds-Manager greifen nun auf neue Finanzquellen zurück, die Prime Broker nicht einschlieβen. 13% der Befragten suchen oder planen in den kommenden zwei Jahren Finanzierungen aus neuen Finanzquellen wie z.B. von institutionellen Investoren, Staatsfonds, Verwahrern oder anderen Hedgefonds.

Vermögenszuwachs weiterhin oberste strategische Priorität
57% der befragten Manager räumen dem Vermögenszuwachs oberste strategische Priorität ein, um dem Margendruck zu begegnen. Zu den neuen Wachstumsmethoden zählen unter anderem neue Hedgefonds-Strategien, die Ermittlung neuer Kapitalgeber sowie die verstärkte Einbindung bestehender Investoren.

Produktneueinführungen, die in der Umfrage im vergangenen Jahr zu der anerkanntesten Wachstumsmethode gehörten, sind in diesem Jahr auf weniger als 20% zurückgegangen. Neue Produkte eröffneten Managern neue Möglichkeiten, stellten sie aber auch vor Herausforderungen. 24% der Manager gaben an, dass neue Produkte nachteilige Auswirkungen auf die operativen Margen hatten.

Michael Ferguson sagt: „Da sich das Hedgefonds-Geschäft entwickelt hat, haben verstärkter Wettbewerb sowie gestiegene Ansprüche der Investoren und Aufsichtsbehörden die Margen durch den doppelten Druck niedrigerer Umsätze und höherer Ausgaben reduziert. Vermögenswerte in kürzerer Zeit auf eine kritische Masse zu mehren ist für Manager, die ein rentables Unternehmen führen möchten, unverzichtbar. Liquide alternative Vermögensprodukte, die die OGAW-Plattform in Ländern wie Luxemburg nutzen, stehen bei Hedgefonds-Managern seit einigen Jahren im Mittelpunkt.“

Auswirkungen der AIFMD und des Luxemburger RAIF
Die Auswirkungen der AIFMD werden weiterhin beobachtet. Sollte Europa als wichtiger Zielmarkt für den Vertrieb angesehen werden, müssen europäische Produkte für diesen Vertrieb in Ländern wie Luxemburg geschaffen werden. Es wird auch die Ansicht vertreten, dass eine langfristige nachhaltige EU-Vertriebsstrategie im Rahmen des Vertriebs auf Initiative des Anlegers und/oder der Privatplatzierungen nicht realisierbar ist. Diejenigen, die die AIFMD nicht begeistert annehmen, wenden sich liquiden alternativen Vermögensprodukten zu, die die OGAW-Plattform in Luxemburg nutzen. Der Kosten- und Zeitfaktor zur Einhaltung der AIFMD ist weiterhin ein Diskussionspunkt. Dies sollte jedoch mit Einführung der neuen luxemburgischen Investmentfondsstruktur – dem Reserved Alternative Investment Fund („RAIF”) – erheblich erleichtert werden. Der RAIF, der im ersten Quartal 2016 implementiert werden soll, ist eine überaus flexible Investmentfondsstruktur, die von einem zugelassenen AIFM verwaltet wird und in den Genuss des AIFMD-Passes kommt. Die Markteinführung des RAIF liegt einzig bei den Leitungsorganen und seinen Dienstleistern (d.h. Verwaltungsrat, Anwälte, usw.), da die luxemburgische Aufsichtsbehörde weder in die Gründung noch die Beaufsichtigung eingebunden ist.

Technologieinvestitionen sind bei tiefgreifenden Veränderungen entscheidend
Die Befragten beabsichtigen, in den nächsten drei bis fünf Jahren 12,4% ihres gesamten Budgets für Technologieausgaben zu nutzen. Dies entspricht in etwa dem Betrag, der in den vergangenen zwei Jahren eingeplant war, da Manager robuste Infrastrukturen entwickeln möchten, die gröβere und komplexere Hedgefonds unterstützen können. 70% der Manager beabsichtigt, in den kommenden zwei Jahren umfangreiche Technologieinvestitionen zu tätigen. Dazu gehören auch Vermögensverwaltungs- und Handelsgeschäfte, Unternehmensinfrastruktur und Risikomanagementsysteme.

Michael Ferguson sagt: „Das heutige Technologieumfeld und die Auswirkungen, die es auf die Geschäftstätigkeit hat, entwickelt sich rasch. Manager investieren in die Entwicklung von Tools, die eine nahtlosere Datenübertragung vom Front- zum Back-Office, zeitgerechteres und kundenspezifisches Reporting an verschiedene Beteiligte und die Bearbeitung kontinuierlicher Anliegen zur Cybersicherheit ermöglichen. Es war noch nie so wichtig, diese Investitionen strategisch zu tätigen.”

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