EY - Stärkstes Wachstum seit 2011 prägt die Eurozone

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Laut der Juni-Ausgabe des EY Eurozone Forecast (EEF) legt der positive Start der Eurozone in das Jahr 2015 — das BIP stieg im ersten Quartal um 0,4% und damit stärker als das der USA oder von Groβbritannien — nahe, dass Verbraucher auf die niedrigeren Energiepreise reagieren. Demnach tritt eine breitflächige Erholung mit Wachstumsraten von 1,6% im Jahre 2015 und 1,9% in 2016 ein

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26/06/2015 |
  • ey

Unternehmen bereiten sich auf Investitionen vor. Unternehmensumfragen und Darlehensdaten sind im Vergleich zu den Vormonaten weitaus positiver. Der EEF geht von einem Anstieg der Gesamtinvestitionen von 1,1% in 2015 aus, bevor sich diese 2016–17 auf fast 3% erhöhen, dann jedoch auf 2,5% in den Jahren 2018–19 fallen. Dies entspricht etwa dem Investitionswachstum in Vorkrisenjahren. Da jedoch ein Groβteil davon auf Immobilien entfällt, bedeutet langsamere Kapitalbildung nicht zwangsläufig niedrigeres zukünftiges Wachstum.

Durch die quantitative Lockerung werden Kreditkosten für Unternehmen, Regierungen und Einzelpersonen in der Eurozone dieses und nächstes Jahr niedrig gehalten. Der mögliche Austritt Griechenlands aus dem Euro könnte die Finanzmärkte jedoch weiter überschatten.

Tom Rogers, Senior Economic Adviser des EY Eurozone Forecast, sagt:
„Abgesehen von Griechenland haben sich viele Wolken, die über der Eurozone hingen, in den vergangenen sechs bis zwölf Monaten verzogen. Die Wirtschaft hat darauf mit schnellerem Wachstum und der Schaffung von Arbeitsplätzen reagiert. Risiken bleiben selbstverständlich bestehen, günstige Kredite, ein schwacher Euro und ein sich kontinuierlich steigerndes Vertrauen der privaten Haushalte sind Faktoren, die für einen Anstieg der Unternehmensinvestitionen in den nächsten Quartalen sprechen. Niedrigere Energiekosten, höhere Konsumausgaben, ein verbesserter Arbeitsmarkt und ein schwächerer Euro tragen zu einer breitflächigen Erholung bei. Trotz der positiven Entwicklung der Konsumausgaben ist die Arbeitslosigkeit in der Eurozone hoch (5,9% in Luxemburg 2015). Unternehmen und Politik müssen in der Eurozone zusammenarbeiten, um dieser groβen Herausforderung zu begegnen. Als oberste Priorität sollen bessere Voraussetzungen für junge Menschen geschaffen werden.”

Alain Kinsch, Managing Partner von EY Luxemburg, erläutert:
„Das BIP-Wachstum Luxemburgs verlangsamt sich 2015 auf 2,6%, da ein höherer Mehrwertsteuersatz die privaten Konsumausgaben dämpft und die Auswirkungen der niedrigeren Kraftstoffpreise ausgleicht. Der Prognose folgend soll das Wachstum zwischen 2016–18 3% pro Jahr betragen, da eine stärkere Nachfrage aus der Eurozone die Industrieproduktion und Exporte ankurbelt. Eine Abschwächung der Investitionen und Exporte lässt dann für 2018 eine leichte Verlangsamung des Wachstums vermuten. Die Inflation dürfte 2015 deutlich unter 1% bleiben und 2016 durch einen Anstieg der Binnennachfrage und den schwächeren Euro auf ca. 2% steigen. Die Inflationsrate sollte sich dann aufgrund eines kontinuierlichen Haushaltsüberschusses und eines Euro-Aufschwungs zum Ende dieses Zeitraums stabilisieren.”

Alain Kinsch erklärt: „Die Offenheit der luxemburgischen Wirtschaft und der rasche Wandel im regulatorischen und strukturellen Umfeld, der den Dienstleistungssektor betrifft, bleiben weiterhin ein Risikofaktor für mittelfristige Investitionen und Wachstum. Haushalts- und Auβenhandelsüberschüsse sowie eine sich stetig erholende Wirtschaft in der Eurozone gewähren erheblichen Schutz gegen Erschütterungen.”

Konsumausgaben höher als in jedem Jahr seit 2006
In der zweiten Jahreshälfte 2015 werden Haushalte steigende Energiekosten zu spüren bekommen. 2016 werden Energiekosten aufgrund des Weltmarktpreises für Öl um 5% steigen und dadurch die Konsumausgaben abschwächen.

Durch verbesserte Perspektiven am Arbeitsmarkt geht der EEF jedoch davon aus, dass Konsumausgaben 2015 um 1,7% und 2016 um 1,6% zulegen werden – 2014 war es gerade einmal 1% und deutlich mehr als im Durchschnitt der Vorjahre. In einigen Ländern, darunter Deutschland, ist dies die Folge von Lohnzuwachs in einem enger werdenden Arbeitsmarkt. In anderen Ländern wie Italien investieren Konsumenten die unverhofften Mehreinnahmen in hochwertige Wirtschaftsgüter wie Autos und Haushaltsgeräte – ermutigt durch die Stabilisierung der Arbeitsmärkte.

Exporte gewinnen wieder an Dynamik
Der Euro ist seit Jahresbeginn um 7% gefallen und im Vergleich zum Britischen Pfund noch schwächer. Dies hat die Wettbewerbsfähigkeit der Eurozone in wichtigen Ausfuhrmärkten gestärkt, da der Dollar steigt. Der EEF geht davon aus, dass der Euro bis Ende 2015 auf USD 1,10 und bis Ende 2016 auf USD 1,05 fallen wird.
Exporteure werden auch weiterhin von der wirtschaftlichen Erholung in anderen Industrieländern wie Groβbritannien und den USA profitieren. Der EEF geht 2015 von einem Anstieg der Exporte um 3,7% in der Eurozone aus. Auch Einfuhren werden sich trotz Verteuerung weiter kräftig entwickeln. In einigen Schwellenländern – insbesondere in China – wird jedoch in den kommenden Jahren von einer konjunkturellen Verlangsamung ausgegangen, wodurch die Nachfrage nach europäischen Investitionsgütern nur verhalten wachsen und Exporte von einem Höchststand von 4,2% 2016 leicht auf 4,1% 2017 und auf jeweils 3,6% in den Jahren 2018 und 2019 zurückgehen könnte.

Alain Kinsch sagt: „In Luxemburg werden Exporte in der Dienstleistungsbranche die Beschleunigung in den Jahren 2016–17 untermauern und den Leistungsbilanzüberschuss nächstes Jahr um ca. 5% des BIP anheben. Dabei erlebt die Fondsindustrie einen Anstieg der grenzüberschreitenden Zahlungsströme und eine lockere Geldpolitik. Nach einer Reihe regulatorischer Änderungen gewinnen die Banken wieder an Dynamik.”

Zusammensetzung des sich in die zweite Jahreshälfte verlagernden Wachstums
Der EEF geht von einer allmählichen Belebung der Investitionsausgaben in der zweiten Jahreshälfte 2015 und im Jahre 2016 aus. Kreditbedingungen und der Konjunkturoptimismus haben sich weiter verbessert. Aufgrund der andauernden Unsicherheit im Hinblick auf die Zukunft Griechenlands in der Eurozone und die Konsequenzen eines möglichen Exits lassen höhere Investitionsausgaben jedoch auf sich warten.

Blick in die Zukunft
Tom Rogers sagt: „Die Konjunkturaussichten haben sich sicherlich stark verbessert, Politiker müssen jedoch ihre Bemühungen in allen Bereich fortsetzen. Für Regierungen ist es besonders wichtig, teils schwierige Wirtschaftsreformen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit voranzutreiben und jeden finanzpolitischen Spielraum zu nutzen, um in Bereich zu investieren, die potentielles zukünftiges Wachstum ankurbeln.”

Alain Kinsch fügt hinzu: „Führungskräfte, die in der Eurozone investieren wollen, müssen sich auf eine stabilere Wachstumsphase vorbereiten. Das Schicksal Griechenlands bleibt ein groβes Hindernis für die Einheitswährung. Da die Unsicherheiten im Zusammenhang mit Griechenlands Zukunft thematisiert wurden, gehen wir von deutlich höheren Investitionen in naher Zukunft aus.”

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