EY: Niedrige Ölpreise und konjunkturstützende Ma?nahmen sollen zum Aufschwung in der Eurozone beitragen

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Laut der März-Ausgabe des EY Eurozone Forecast (EEF) tragen nach einer leichten Belebung 2014 zwei wichtige Faktoren 2015 zum Wachstum bei – stark gesunkene Ölpreise und eine quantitative Lockerung der Geldpolitik. Diese beiden Faktoren unterstützen eine binnenwirtschaftliche Erholung, die bereits 2014 begann und das BIP-Wachstum von 0,9% im Jahre 2014 auf 1,5% in diesem Jahr und auf 1,8% im Jahre 2016 beleben wird.

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Die sich verbessernde finanzielle und wirtschaftliche Situation präsentiert Unternehmen die entscheidende Wahlmöglichkeit – investieren wir in die Zukunft oder nehmen wir die Gewinne jetzt mit, möglicherweise auf Kosten längerfristiger Wettbewerbsfähigkeit? Das Gleichgewicht zwischen diesen beiden Faktoren ist von Branche zu Branche unterschiedlich, könnte jedoch in Richtung Investitionen und Schaffung von Arbeitsplätzen durch weitere Verbesserungen im wirtschaftlichen Umfeld innerhalb der Eurozone und darüber hinaus tendieren

Alain Kinsch, Managing Partner von EY Luxemburg

Alain Kinsch, Managing Partner von EY Luxemburg, sagt: „Nach einem geschätzten Wachstum von 2,8% für 2014 wird sich das BIP-Wachstum 2015 in Luxemburg etwas weniger stark – jedoch weiterhin robust – fortsetzen und 2,6% erreichen, wobei sich die Konsumausgaben vermindern werden. Wenn die Nachfrage aus der Eurozone 2016 stärker wächst und die Auswirkungen der MwSt-Erhöhungen 2015 abklingen, sollte sich das Wachstum in Luxemburg auf bis zu 2,9% beschleunigen. Dieser Trend dürfte sich dann von 2017-19 fortsetzen.”

Die mittelfristigen Prognosen für Europa aufgrund zahlreicher struktureller Faktoren, insbesondere die Notwendigkeit einer restriktiven Finanzpolitik sowie die dämpfende Wirkung auf die Lohnentwicklung durch hohe – jedoch allmählich sinkende – Arbeitslosigkeit bleiben allerdings verhalten. Dies bedeutet, dass das Wachstum zwischen 2017-19 bei ungefähr 1,6% stagnieren wird. Unterdessen stellen die Krise in der Ukraine sowie die schwierigen Verhandlungen in der griechischen Schuldenkrise weiterhin ein Risiko für die wirtschaftliche und finanzielle Stabilität dar.

Zur graduellen Verbesserung der Wirtschaft der Eurozone – Verbraucher gewinnen wieder Vertrauen und der Arbeitsmarkt erholt sich schrittweise – tragen 2015 niedrigere Ölpreise bei. Ein Barrel wird voraussichtlich durchschnittlich USD 55 kosten – im Vergleich zu USD 100 im Jahr 2014, wodurch sich das Realeinkommen der Konsumenten in der Eurozone 2015 um 1% bis 1,5% erhöht.

Insgesamt schätzt der EEF, dass die realen Haushaltseinkommen in diesem Jahr um 2,5% steigen und die Konsumausgaben dadurch von 0,9% in 2014 auf 1,6% in diesem Jahr zunehmen. Da die Arbeitslosenzahlen auch in den kommenden Jahren das Lohnwachstum hemmen, wird erwartet, dass das Wachstum der Konsumausgaben konstant bei rund 1,5% ab 2016 liegen wird.

Tom Rogers, Senior Economic Adviser des EY Eurozone Forecast, sagt:
„Das Wachstum der Konsumausgaben soll dieses Jahr das stärkste seit 2007 sein. Haushalte können mit einer 10%- bis 15%igen Senkung ihrer Heizkosten rechnen. Da Energie- und Heizkosten rund 10% des Verbraucherindex in der Eurozone ausmachen, sollten Realeinkommen im Vergleich zu 2014 um 2,5% steigen. Dennoch sollten Regierungen die Arbeit im Hinblick auf Arbeitsmarktreformen fortsetzen, um die rekordverdächtige Arbeitslosenquote zu bekämpfen – die 2014 nicht weiter angestiegen ist – und Beschäftigungsmöglichkeiten für arbeitslose Jugendliche und Arbeitnehmer mit geringeren Qualifikationen erweitern.”

Alain Kinsch sagt:
„Haushalte in Europa reagieren deutlich auf die verbesserten Perspektiven am Arbeitsmarkt und die unverhoffte Senkung der Energiekosten. Durch die stärkere Nachfrage ergeben sich zahlreiche Wachstumsmöglichkeiten in einer Reihe verbraucherorientierter Branchen. Eine Abwertung des Euro könnte jedoch gleichzeitig eine Hinwendung zu im Inland produzierten Konsumgütern bewirken. Unternehmen müssen die besonderen marktwirtschaftlichen Auswirkungen dieser Faktoren richtig einschätzen. Bis Ende 2015 wird eine Euro-Dollar-Parität prognostiziert. Der schwächere Euro stärkt die preisliche Wettbewerbsfähigkeit luxemburgischer Exporteure auβerhalb der Eurozone. Dies sollte das Exportwachstum von 4,6% 2015 fördern und den Beitrag des Auβenhandels zum BIP-Wachstum erhöhen sowie die Auswirkungen eines etwas schwächeren Konsumwachstums teilweise ausgleichen. Das Exportwachstum sollte 2016 auf 5,8% steigen.”

Deflationsängste veranlassen die Europäische Zentralbank (EZB) zu unterstützenden Maβnahmen für Exporteure

Die Kehrseite niedrigerer Ölpreise ist eine weitere Abschwächung der Inflation von bereits schwachen 0,4% im Oktober auf -0,6% im Januar sowie einer Verschärfung der Befürchtungen vor einer längeren Phase fallender Preise in der Eurozone.

Die daran anknüpfenden Pläne der EZB zum deutlich gestiegenen und geänderten Umfang des Ankaufs von Staatsanleihen soll die wirtschaftliche Erholung in den kommenden Jahren umfangreich unterstützen. Durch die Auswirkungen der Realwirtschaft und der Wechselkurse dürfte sich die Inflation in der Eurozone von -0,2% in 2015 auf 1,1% in 2016 und auf 1,7% bis 2019 erholen.

Laut dem EEF sollte der Euro unter gleichbleibenden Bedingungen mit einem Durchschnittswert von USD 1,14 im Februar auf knapp über USD 1 Ende 2015 fallen, wodurch Exporteure in der Eurozone eine erhebliche Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit auf globalen Märkten erfahren.

Positive innere und äuβere Faktoren fördern Investitionen

Die Verbesserung der Perspektiven für 2015-16 – zusammen mit einer Reihe bisheriger und aktueller Maβnahmen der EZB – soll in den kommenden Jahren einen Anstieg der Investitionsausgaben auslösen. Auch wenn Banken bisher keine zunehmende Kreditnachfrage spüren, scheinen die Bedingungen für höhere Investitionen in den nächsten Quartalen gegeben.

Unterdessen vermelden Banken auch leichteren Zugang zum Groβkreditmarkt und Kreditzinsen in allen Anlagekategorien sollten in den kommenden Jahren durch den Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB weiter gedrückt werden. Aus diesem Grund sollte eine gestiegene Kreditnachfrage durch niedrigere Kreditzinsen ergänzt werden, wodurch die Erholung der Investitionstätigkeit gestärkt wird.

Blick in die Zukunft

Tom Rogers sagt: „Regierungen müssen diese Phase der günstigeren Wirtschaftsbedingungen nutzen, um die kurzfristigen Auswirkungen von Reformen abzufedern, damit ihre langfristige Ertragskraft erzielt werden kann. Prioritäten können je nach Land unterschiedlich sein, Arbeitsmarktreformen, Änderungen der Steuergesetzgebung, der Vorsorgeeinrichtungen und der Versorgungsansprüche sowie Marktregulierungen würden langfristige Wachstumsaussichten jedoch verbessern. Regierungen sollten sich nicht zu einer Vermeidung harter Entscheidungen verleiten lassen, nur weil es so scheint, als sei die Krise vorüber.”

Alain Kinsch sagt: „Die sich verbessernde finanzielle und wirtschaftliche Situation präsentiert Unternehmen die entscheidende Wahlmöglichkeit – investieren wir in die Zukunft oder nehmen wir die Gewinne jetzt mit, möglicherweise auf Kosten längerfristiger Wettbewerbsfähigkeit? Das Gleichgewicht zwischen diesen beiden Faktoren ist von Branche zu Branche unterschiedlich, könnte jedoch in Richtung Investitionen und Schaffung von Arbeitsplätzen durch weitere Verbesserungen im wirtschaftlichen Umfeld innerhalb der Eurozone und darüber hinaus tendieren.”

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