Was die Art und Weise, wie wir bezahlen, über uns aussagt

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Da stetig neue Zahlungsmöglichkeiten verfügbar werden, gab es nie zuvor so viele verschiedene Wege, seine Ausgaben zu bezahlen. Wie viele von ihnen verwenden wir aber wirklich und welche? Gibt es bereits zu viel Auswahl oder sollte die Auswahl größer sein?

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23/09/2020 |
  • ING

Dies waren die Fragen, die im Mittelpunkt der jüngsten ING International Survey standen: Fast 13.000 Personen in 13 europäischen Ländern, darunter 526 in Luxemburg, wurden befragt, wie sie ihre Einkäufe bezahlen und warum sie eine Zahlungsmöglichkeit gegenüber der anderen bevorzugen.

Wie viele Bezahlmöglichkeiten werden in Luxemburg tatsächlich benutzt?

Die Zahl der verschiedenen Zahlungsmöglichkeiten, die die Menschen in Luxemburg nutzen, spiegelt ihre sozialen Verhältnisse und ihre Affinität zur Technologie wider:

Die Leute nutzen mit größerer Wahrscheinlichkeit verschiedene Zahlungsmethoden, wenn sie berufstätig sind: Vollzeitbeschäftigte verwenden im Durchschnitt 5,7 unterschiedliche Zahlungsmethoden, im Vergleich zu einer Zahl von 4,3 bei Rentnern.

Das Niveau der akademischen Bildung spielt ebenfalls eine Rolle. Personen mit einem Master-Abschluss oder einem Doktortitel nutzen im Durchschnitt 6,0 verschiedene Zahlungsmethoden gegenüber 4,3 bei Personen, die die Schule nicht mit dem Abitur abgeschlossen haben.

Mit der vorherigen Feststellung hängt womöglich zusammen, dass Personen, die monatlich 7.000 Euro oder mehr verdienen, im Durchschnitt 5,9 verschiedene Zahlungsmethoden nutzen, während Personen mit einem Monatsverdienst von 2.500 EUR bis 4990 EUR durchschnittlich 4 Zahlungsmethoden verwenden.

Personen, die viele technische Geräte besitzen – die technisch Versiertesten – nutzen tendenziell auch mehr Zahlungsoptionen. Wenn sie 9 verschiedene Geräte besitzen, verwenden sie durchschnittlich 10,0 verschiedene Zahlungsmethoden, im Vergleich zu 3,4 bei Personen, die nur ein technisches Gerät besitzen. Darin spiegelt sich potenziell auch die Mentalität einer frühen Anwendung wider.

Im Hinblick auf die Verwendung herkömmlicher Zahlungsmittel wie Bargeld, scheint das Alter der vorherrschende Faktor zu sein. Wenn Sie zur Bewertung der Aussage „Ich würde gerne meine Brieftasche und mein Bargeld zu Hause lassen, wenn ich ausgehe“ aufgefordert werden, stimmen Befragte in Luxemburg ab 65 Jahren größtenteils nicht zu (61 %) und nur 20 % stimmen zu. Bei jüngeren Leuten ergibt sich ein umgekehrtes Bild: Die 18- bis 24-jährigen stimmen überwiegend zu (44 %), während 28 % nicht zustimmen.

Mehr Zahlungsmöglichkeiten? Nicht unbedingt für Luxemburg

Während die Europäer es größtenteils schätzen, mehr Zahlungsmöglichkeiten zu haben, scheinen sich die Menschen in Luxemburg nicht so sicher zu sein. Die Befragten wurden gebeten, die Aussage „Je mehr Zahlungsmöglichkeiten ich habe, umso besser“ zu beurteilen. Ein Fünftel (19 %) der Befragten in Luxemburg betrachteten diese Aussage als voll zutreffend (ggü. 25 % für den europäischen Durchschnitt). Demgegenüber hielten 22 % diese Aussage für überhaupt nicht zutreffend (14 % auf europäischer Ebene). Zieht man die Antworten aus der Kategorie nicht zutreffend von den Antworten aus der Kategorie zutreffend ab, ergibt sich ein Nettowert von -2 %. Dies deutet darauf hin, dass die Menschen in Luxemburg in dieser Hinsicht neutral oder etwas gleichgültig eingestellt sind. Diese Gleichgültigkeit entspricht nicht dem europäischen Durchschnitt (+12 %) – steht aber in Einklang mit den Nachbarländern Frankreich (-5 %) und Deutschland (0 %). In den Niederlanden und in Belgien wird eine größere Auswahl bei den Zahlungsmöglichkeiten (mit -16 % für die Niederlande und -11 % für Belgien) überwiegend abgelehnt:

Starke Zustimmung (per Saldo) mit der Aussage: "Je mehr Zahlungsmöglichkeiten ich habe, umso besser"

Könnten die Ergebnisse für Luxemburg die Folge eines kognitiven Prozesses sein, der als „Auswahlparadox“ (choice overload) bekannt ist? Eine wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2000 fand heraus, dass weniger Auswahl, anstatt mehr, besser sein könnte. Diese Forschungsarbeit[1] von Sheena Lyengar und Mark Lepper kam zu dem Ergebnis, dass die Menschen entgegen dem, was man annehmen würde, mit größerer Wahrscheinlichkeit etwas kaufen würden oder eine Wahl treffen könnten, wenn man Ihnen 6 Möglichkeiten zur Auswahl stellt als wenn ihnen 30 Auswahlmöglichkeiten angeboten werden.

Die meisten Leute nutzen im Durchschnitt sechs Zahlungsmethoden

Ungeachtet dessen, woher sie kommen und ob sie mehr Auswahl wollen, nutzen die meisten Leute nur eine Handvoll Zahlungsmethoden: Die meisten Befragten in den 13 europäischen Ländern neigen zur Verwendung von zwischen 4 und 6 (in Luxemburg zwischen 5 und 7) Methoden, um in Ladengeschäften und online zu bezahlen.

Speziell in Luxemburg wurden nach den Erklärungen von mehr als der Hälfte der Befragten in den letzten sechs Monaten vier Zahlungsmöglichkeiten für Zahlungen in Ladengeschäften verwendet: Einstecken einer Bankkarte mit PIN (79 %), kontaktlos mit einer Karte ohne Eingabe einer PIN (78 %), Bargeld (66 %) und kontaktlos mit einer Karte mit Eingabe einer PIN (63 %). Für Online-Zahlungen waren in den vergangenen Monaten drei Möglichkeiten vorherrschend: Eingabe der Kartendaten in eine Website oder eine App (56 %) oder die Verwendung der Online-Zahlungssysteme PayPal (50 %) oder Payconiq/Digicash (25 %). Die anderen Auswahlmöglichkeiten, die wir angaben, könnten überwiegend als Notfallmöglichkeiten betrachtet werden.

Die Antworten zur Umfrage deuten, wie nicht anders zu erwarten, darauf hin, dass die sicheren und bequemen Möglichkeiten die beliebtesten sind. Die Befragten in Luxemburg wollen, dass eine Zahlung schnell getätigt werden kann und die Zahlungsmethode vertrauenswürdig ist. Bequemlichkeit und Vertrautheit spielen ebenfalls eine Rolle. Beispielsweise erklären nur 10 % der Einwohner Luxemburgs, dass sie für die Bezahlung von Kleinbeträgen in Ladengeschäften die Verwendung des Telefons gegenüber allen anderen Möglichkeiten bevorzugen.

Bei Kleinbetragszahlungen in Ladengeschäften kommt es auf die Bequemlichkeit an. 40 % der Befragten in Luxemburg geben an, dass sie ihre bevorzugte Zahlungsmethode wählen, weil sie schnell angewendet werden kann, und 32 % wählen ihre bevorzugte Zahlungsmethode, weil sie einfach ist. Aber für größere Zahlungen ist Sicherheit wichtiger als Auswahl. Für kleine Ausgaben sagen 14 %, dass Ihre Zahlungspräferenz durch die Sicherheit bestimmt wird, während für mittlere Ausgaben dieser Wert 28 % und für größere Beträge 43 % beträgt.

Niemals ohne meine Brieftasche?

Verbindet man die Ergebnisse für zwei der oben genannten Fragen, ergibt sich ein Zusammenhang zwischen der Bevorzugung traditionellerer Zahlungsmittel und einer Aversion gegen eine Vielzahl von Zahlungsmöglichkeiten. In unserer Umfrage waren die Länder, in denen mehr Menschen der Aussage „Je mehr Zahlungsmöglichkeiten ich habe, umso besser“ nicht zustimmten, dieselben Länder, in denen die Menschen mit größerer Wahrscheinlichkeit der Aussage widersprachen „Ich würde gerne meine Brieftasche und mein Bargeld zu Hause lassen, wenn ich ausgehe“. In Luxemburg stimmen der letztgenannten Aussage insgesamt 32 % zu und 43 % nicht zu.

Fazit

Wenn Menschen Zahlungen leisten, wollen sie, dass das Bezahlen einfach ist und dass sie darauf vertrauen können, dass es funktioniert. Die Befragten in Luxemburg zeigen im Allgemeinen eine Abneigung gegen viele unterschiedliche Auswahlmöglichkeiten. Da viele der angebotenen Zahlungsmöglichkeiten neu und, für viele, unerprobt sind, besteht ein gewisser Widerwillen gegen ihre Nutzung. Veränderungen sind schwierig und Vertrauen braucht Zeit.

Gelegenheiten zur Verbesserung der Bekanntheit und Vertrautheit können ihre Annahme im Laufe der Zeit fördern. Unsere Umfrage hat für die Übernahme neuer Dinge durch die Menschen durchgehend eine klassische Glockenkurve (Bell Curve) ergeben, d. h. einen langsamen Anstieg neuer Nutzer, bis sich so ziemlich jeder angeschlossen hat und die Zahl der neu Hinzukommenden nachlässt.

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