Die Märkte verändern sich: Quintet veröffentlicht Investitionsausblick für 2023

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Der „Counterpoint“ beleuchtet die Dynamiken, die die Weltwirtschaft, die Finanzmärkte und die wichtigsten Anlageklassen in einem von zyklischen Veränderungen geprägten Jahr bestimmen werden.

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15/12/2022 |
  • (L) Daniele Antonucci  (R) Ilario Attasi

    Daniele Antonucci, Chief Economist, Ilario Attasi, Group Head of Investment Advisors

Wenn die Welt das neue Jahr einläutet, wird es wenig Grund zum Feiern geben. Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine und der Energieknappheit steht der Eurozone und Großbritannien ein kalter, dunkler Winter bevor, in dem sie mit einer Rezession zu kämpfen haben. In den USA, wo die Verbraucher- und Unternehmensaktivitäten vergleichsweise stärker sind, droht ebenfalls eine Rezession, die jedoch milder ausfallen wird. Parallel dazu wird sich China langsam aber sicher wieder öffnen und dazu beitragen, dass die Weltwirtschaft nicht völlig zusammenbricht. Zwar wird sich die zermürbende, weltweite Inflation abschwächen, dürfte aber sowohl 2023 als auch 2024 über den Zielvorgaben der Zentralbanken bleiben.

Im Jahresverlauf werden sich die Märkte jedoch allmählich verändern. Das kommende Jahr wird aus zwei Hälften bestehen: Irgendwann im Frühjahr werden die Zentralbanken die Leitzinserhöhungen einstellen, die Inflation wird sich merklich abschwächen und – unterstützt durch die wieder Fahrt aufnehmende Wirtschaft in China – wird ein neuer globaler Wachstumszyklus beginnen. Der Erholungsprozess wird jedoch nicht einheitlich verlaufen. Europa und Großbritannien werden hinter den USA zurückbleiben und die entwickelten Märkte werden viel langsamer wachsen als die Märkte der Schwellenländer.

Dies sind die Ansichten von Daniele Antonucci und Ilario Attasi, Chief Economist bzw. Group Head of Investment Advisors bei Quintet Private Bank. Der europäische Vermögensverwalter veröffentlichte heute seinen Counterpoint 2023 mit Prognosen zur Weltwirtschaft, den Finanzmärkten und den wichtigsten Anlageklassen. Diesem Bericht zufolge steht der Weltwirtschaft ein harter Winter bevor. Anschließend nimmt sie wieder etwas Fahrt auf und die Inflation sinkt für das Gesamtjahr auf 6,7 % (von 9 % im Jahr 2022). Quintet zeigt auf, wie sich Anleger in diesen sich verändernden Märkten zurechtfinden können.

„Die Aktien- und Anleihekurse sind in diesem Jahr gleichermaßen gefallen. Das stellte die Diversifizierung vor erhebliche Herausforderungen“, so Antonucci. „Auch wenn sich die Volatilität im Jahr 2023 fortsetzen wird, sollten die Märkte für qualitativ hochwertige Anleihen – und insbesondere für Staatsanleihen – erneut defensive Vorteil bieten und das Portfoliorisiko reduzieren.“

Nach Ansicht des Chief Economist von Quintet sind US-Staatsanleihen zu Beginn des neuen Jahres attraktiv, da die Inflation in den USA ihren Höhepunkt vermutlich bereits überschritten hat und die kommenden Leitzinserhöhungen geringer als in jüngster Vergangenheit ausfallen werden. Zudem wird erwartet, dass die Zinserhöhungen gegen Ende des ersten Quartals oder Anfang des zweiten Quartals ganz eingestellt werden.

„Auch wenn die makroökonomische Aussichten in der Eurozone und Großbritannien weit weniger rosig sind, scheinen die Spreads sowohl von Staats- als auch von Investmentgrade-Anleihen dort an Attraktivität zu gewinnen, da sich die Inflation nun ihrem Höhepunkt nähert“, so Antonucci. „Schwellenländerstaatsanleihen in Hartwährung hatten 2022 zu leiden, doch die Bewertungen sind nun, insbesondere im Vergleich zu US-Hochzinsanleihen, überzeugend.“

Zum Thema Risiko meint Attasi, dass das nächste Jahr für Anleger nicht die richtige Zeit sein wird, neue Risiken einzugehen oder die Risiken in den Portfolios zu reduzieren. Statt ihr Kapital in die Aktienmärkte zu stecken oder aus den Aktienmärkten auszusteigen, sollten umsichtige langfristige Anleger die entscheidenden Katalysatoren sorgfältig beobachten. Hierzu zählen größere Veränderungen im Ukrainekonflikt, Inflationstrends und China, wo sowohl die Null-Covid-Politik als auch die Spannungen mit Taiwan ganz oben auf dem Risikoradar für 2023 stehen.

„Wir bevorzugen dividendenstarke Aktien mit geringer Volatilität“, so Attasi. „Obwohl das Jahr für US-Aktien eines der schlechtesten seit Mitte der 1970er Jahre war, sind die Bewertungen relativ gesehen weiterhin hoch. Wir sind jedoch der Ansicht, dass dieser Preis gerechtfertigt ist, wenn man in einen qualitativ hochwertigen Aktienmarkt investieren möchte, insbesondere wenn der Druck durch die Rezession zunimmt.“

„Gleichzeitig bleiben wir bei unserer Überzeugung, dass die Aktien der Eurozone die sich verschlechternden wirtschaftlichen Bedingungen noch nicht vollständig eingepreist haben. Im Vergleich dazu scheinen die Bewertungen auf den Schwellenmärkten attraktiv. Wir erwarten, dass China sich 2023 wieder öffnen und seine Wirtschaft ankurbeln wird. Das wird sich positiv auf die Schwellenländer auswirken, die durch eine leichte Abschwächung des Dollars zusätzlichen Auftrieb erhalten werden.“

Attasi weist darauf hin, dass der US-Dollar vermutlich schwächer werden wird, wenn die Rezessionsängste nachlassen und die US-Notenbank langsam eine entspanntere Haltung einnimmt. Direkte Zinssenkungen sind im Jahr 2023 jedoch unwahrscheinlich und der Bilanzabbau wird sich voraussichtlich fortsetzen.

„Die Europäische Zentralbank und die Bank of England dürften dem Beispiel der Fed folgen“, so Attasi. „Die Erholung des Euro und des Pfunds wird daher erwartungsgemäß relativ dürftig ausfallen.“

Sollten sich die Straffungen der Zentralbanken angesichts des sich verlangsamenden Inflationswachstums als übertrieben erweisen, wird Gold einen Boom erleben. Das Gleiche gilt, wenn der Krieg in der Ukraine weiter eskaliert. Selbst wenn diese Szenarien nicht eintreten und trotz des begrenzten Aufwärtspotenzials erwartet Attasi, dass das gelbe Metall auch im Jahr 2023 eine wertvolle Absicherung bleiben wird.

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