Führungskräfte haben es laut der EY Fraud Survey versäumt, die richtigen Akzente zu setzen

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Trotz sporadischer Fortschritte bei der Bekämpfung von Bestechung und Korruption in Europa, dem Nahen und Mittleren Osten, Indien und Afrika (EMEIA) geben 51% der Befragten der alle zwei Jahre stattfindenden EY EMEIA Fraud Survey an, dass das Problem in ihrem Land noch immer weit verbreitet ist. 27% aller Befragten sagen, dass es in ihrem Unternehmensbereich gängige Praxis ist, durch Bestechung Aufträge zu erhalten. 14% dieser Befragten kommen aus Westeuropa. Für den Bericht Human instinct or machine logic – which do you trust most in the fight against fraud and corruption? wurden 4.100 Mitarbeiter großer Unternehmen in 41 Ländern befragt.

 

 

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06/04/2017 |
  • 2016 01 13 EY-PG-2

Laut der Umfrage scheitern Führungskräfte bei dem Versuch, eine Kultur ethischen Verhaltens zu fördern: 77% der Vorstandsmitglieder oder Führungskräfte geben an, dass sie irgendeine Form unethischen Verhaltens rechtfertigen würden, um einem Unternehmen das Überleben zu sichern. Einer von drei Befragten würde Bargeldzahlungen anbieten, um Aufträge zu gewinnen oder zu erhalten. Dennoch sind 28% der Befragten der Meinung, dass Verordnungen positive Auswirkungen auf die Verhinderung von unethischem Verhalten haben. Im Vergleich zur der Umfrage von 2015 stellt dies eine Zunahme von vier Prozentpunkten dar. 77% der Befragten sind der Meinung, dass eine strafrechtliche Verfolgung dazu beitragen würde, Betrug, Bestechung und Korruption durch Führungskräfte zu verhindern.

Laut der Befragung zeigt die Generation Y (25- bis 34-Jährige), die 32% der Befragten ausmacht, eine gelassenere Haltung gegenüber unethischem Verhalten. 73% geben an, dass ein solches Verhalten gerechtfertigt ist, um einem Unternehmen das Überleben zu sichern. Im Vergleich dazu vertreten 49% der befragten 45- bis 54-Jährigen (Generation X) diese Ansicht. Des Weiteren sind 68% der Befragten der Generation Y der Meinung, dass ihre Unternehmensleitung sich auf unethisches Verhalten einlassen würde, um einem Unternehmen das Überleben zu sichern. 25% dieser Altersgruppe würden Bargeldzahlungen anbieten, um Aufträge zu gewinnen oder zu erhalten. Die Generation Y zeigt auch gegenüber Kollegen erhöhtes Misstrauen. 49% glauben, dass ihre Kollegen bereit sind, unethisch zu handeln, um ihre eigenen beruflichen Perspektiven zu verbessern – im Vergleich zu 40% über alle Altersgruppen hinweg.

Gérard Zolt, Fraud Investigation & Dispute Services Leader bei EY Luxemburg, sagt:

„Trotz einer leichten Verbesserung in einigen Schwellenländern stellen Bestechung und Korruption für mehr als die Hälfte (51%) der Befragten in ganz EMEIA immer noch eine große Herausforderung dar. Darüber hinaus gibt es beunruhigende Anzeichen für mangelnde Führungsqualitäten seitens der Führungskräfte zur Bewältigung dieser Probleme. Dies könnte Arbeitnehmer der jüngeren Generation negativ beeinflussen.

Unternehmen müssen Maßnahmen für eine Kultur ergreifen, in der Mitarbeiter das Richtige tun wollen. Weiterbildungs- und Sensibilisierungsprogramme können eine große Rolle dabei spielen, den Einzelnen die Konsequenzen von Betrug und Korruption aufzuzeigen und sie zu ermutigen, Bedenken zu unethischem Verhalten zu äußern.

Obwohl Luxemburg in einer international anerkannten Umfrage zu Korruption positive Ergebnisse erzielte, zeigt der jüngste Fall vor dem Strafgericht, dass auch der öffentliche Dienst nicht gegen Korruption gefeit ist. Die verschiedenen Korruptionsermittlungen gegen eine Reihe internationaler Bankengruppen sind ein weiterer beunruhigender Trend, der für die luxemburgische Wirtschaft von Bedeutung ist. Es zeigt sich, dass das Thema Korruption nicht auf den gewerblichen/industriellen Sektor und den öffentlichen Dienst begrenzt ist.”

Einführung einer Berichtskultur zu unethischem Verhalten gescheitert

Obwohl Whistleblowing-Hotlines mittlerweile ein wichtiger Bestandteil des Compliance-Programms von Unternehmen sind, waren nur 21% der Befragten über eine solche Möglichkeit in ihrem Unternehmen unterrichtet. 73% der Befragten würden hingegen in Erwägung ziehen, Dritte, wie beispielsweise eine Strafverfolgungs- oder Regulierungsbehörde zu informieren. Darüber hinaus haben 52% der Befragten Bedenken hinsichtlich Fehlverhalten in ihrem Unternehmen geäußert. Von diesen Befragten fühlten sich 48% unter Druck gesetzt, Informationen zurückhalten zu müssen. Dies führte bei 56% der Befragten dieser Gruppe dazu, Fehlverhalten nicht zu melden.

Die Befragten in Schwellenländern wie Indien (27%) und Nigeria (24%) sind sich einig, dass ihnen im Vergleich zu vor drei Jahren mehr Schutz geboten wird, wenn sie Fehlverhalten melden. In den entwickelten Märkten wie Italien (11%) und Frankreich (4%) wurde jedoch eine geringere Verbesserung festgestellt.

Gérard Zolt sagt: „In vielen Unternehmen scheint ein geringer Fortschritt bei der Bereitstellung eines wirksamen Mechanismus zur Meldung von Fehlverhalten erreicht worden zu sein. Entweder sind Mitarbeiter nicht über die richtigen Möglichkeiten unterrichtet oder fühlen sich fälschlicherweise unter Druck gesetzt, Informationen zurückzuhalten. Dies wiederum zeigt mangelnde Führungsqualitäten seitens der Führungskräfte zur Bewältigung dieser Probleme. Unternehmen müssen in effektive Möglichkeiten des Whistleblowing investieren und entsprechende Prozesse kommunizieren, damit Mitarbeiter, die Fehlverhalten feststellen, wissen, an wen sie sich wenden können.”

Angemessene Überwachung von Mitarbeiterdaten wichtig für die Vermeidung von Insider-Bedrohung

Aus der Umfrage geht hervor, dass Spannungen bestehen zwischen dem Einsatz von Technologien und der Überwachung der persönlichen Daten von Mitarbeitern. 75% der Befragten geben an, dass ihre Unternehmen Quellen wie E-Mails, Telefonate oder Messaging-Dienste überwachen sollten. Dennoch sind 89% der Befragten der Ansicht, dass die Überwachung von Daten wie Instant Messenger-Konten einen Eingriff in die Privatsphäre darstellen würde. Bei der Frage, ob sie die routinemäßige Erfassung und Analyse ihrer Daten aus E-Mails, Telefonaten, Sicherheitssystemen oder öffentlichen Verzeichnissen befürworten, fand dies bei Befragten aus Westeuropa (42%) und Osteuropa (49%) weniger Anklang als bei Befragten in Indien (87%) oder Afrika (80%).

Gérard Zolt sagt: „Die von Mitarbeitern ausgehende Bedrohung ist sehr real. Es bleibt allerdings schwierig, Fehlverhalten aufzudecken, ohne Daten aus einer Vielzahl von Quellen zu erfassen und zu analysieren. Durch die Fokussierung auf Verhaltensmuster und die Verwendung von nicht autorisierten externen Speichergeräten können Unternehmen Personen identifizieren, die ein höheres Risiko darstellen.”

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