Enovos veröffentlicht Trendwatch 2020

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Umsetzung des Energiewandels langsamer als erwartet.

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31/01/2013 |
  • Enovos - Trendwatch  2020

zur Energiewende: Erneuerbare Energien werden künftig stärker genutzt:

  • 95 % der Experten befürworten den Ausbau der Windkraft.
  • 83 % sind der Ansicht, dass die von ihrer Regierung eingeleiteten Maßnahmen zum Energiewandel nicht ausreichend sind.
  • 55 % der Experten erwarten, dass Smart Grids bis 2030 flächendeckend zur Verfügung stehen, 75 % erwarten dies bei Smart Metern.
  • 82 % der Experten prognostizieren bis 2030 eine Verringerung des Energieverbrauchs in bestehenden Zweckbauten um 30 % aufgrund energetischer Sanierungen.
  • 72 % der Experten erwarten, dass jeder fünfte Privathaushalt bis 2030 ein fern zu steuerndes Smart Home geworden ist.
  • 65 % der Experten meinen, dass Energieversorger beim Vertrieb von Elektrofahrzeugen eine bedeutende Rolle einnehmen werden.
  • 75 % sind der Ansicht, dass sich bis 2030 eine völlig neue Batterietechnologie durchgesetzt haben wird.

Das sind die wichtigsten Ergebnisse der von der Enovos Gruppe in Auftrag gegebenen Zukunftsstudie ENOVOS TRENDWATCH 2020, die heute von Frau Dr. Sabine Graumann, TNS Infratest Business Intelligence, an Herrn Etienne Schneider, Minister für Wirtschaft und Außenhandel Luxemburg, übergeben wurde. Für diese Zukunftsstudie hat TNS im Herbst 2012 375 Experteninterviews in Luxemburg, Deutschland, Frankreich und Belgien zur Zukunft der Energiewirtschaft durchgeführt.

Erneuerbare Energien als tragende Säule der Energieversorgung
Die Energieversorgung wird sich aus Sicht der Experten in den nächsten zwanzig Jahren radikal verändern und die Experten aller Länder sind sich einig: Erneuerbare Energien werden stärker genutzt. 95 % der Experten plädieren für den Ausbau der Windkraft, 81 % präferieren Erdwärme und 76 % sehen die Photovoltaik in den nächsten zwanzig Jahren stärker genutzt. Erdgas ist für 42 % aller Befragten der einzige fossile Energieträger, der in den nächsten zwanzig Jahren ausgebaut wird. 37 % der Experten befürworten den Ausstieg aus der Atomenergie. In Frankreich plädieren jedoch 61 % der befragten Spezialisten für den weiteren Ausbau der Atomkraft.

Wirtschaftliche Chancen für die Energiebranche und neue Player durch neue Geschäftsfelder
Die Energielieferanten planen, die Rollen „Erzeugungsmanager“, „virtueller Versorger“ und „Effizienzpartner“ zu übernehmen und ihren Kunden beratende Services anzubieten. Jeder zweite befragte Experte glaubt, dass damit bereits 2020 ein Umsatzanteil von zehn Prozent erzielt wird. Sechs von zehn Experten erwarten, dass Telekommunikationsunternehmen bis 2030 die (komplexer werdende) Rechnungslegung für Energielieferanten übernehmen. Der Durchbruch branchenfremder Player auf dem Energiemarkt, beispielsweise von Rewe, Google oder Amazon, wird auch bis 2030 für wahrscheinlich gehalten.

Politische Massnahmen zur Umsetzung des Energiewandels unzureichend
83 % aller Experten sind der Ansicht, dass die von ihren Regierungen eingeleiteten Maßnahmen zum Energiewandel nicht ausreichend seien. 80 % der Experten halten steuerliche Anreize und 70 % strenge staatliche Vorschriften zur Umsetzung des Energiewandels für unabdingbar. „Es gilt, den Ausbau der regenerativen Energien weiter zu treiben, um langfristig die Abhängigkeit von Energieimporten zu reduzieren und dabei, unter der Berücksichtigung der volkswirtschaftlichen Kosten, neue Wirtschaftszweige aufzubauen, die auch zur Schaffung von neuen Arbeitsplätzen führen, so Etienne Schneider, Minister für Wirtschaft und Außenhandel Luxemburg.

Der private Endverbraucher zahlt
62 % aller Befragten sind davon überzeugt, dass der private Endverbraucher, nicht die industriellen Großkunden und Unternehmen, für den Energiewandel zahlen muss. Nur 27 % der befragten Experten glauben, dass der Endverbraucher bereit ist, deutlich mehr für nachweislich „grüne Produkte“ und Energieleistungen zu bezahlen. Preis und Bequemlichkeit, so das Urteil von 86 % der Befragten, sind die ausschlaggebenden Faktoren für Kaufentscheidungen im Energiesektor.

Langsamer, aber stetiger Au sbau intelligenter Netze
In einem Energiesystem mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien ist der Ausbau intelligenter Netze unabdingbar. Dieser geht jedoch nur zögerlich voran. 55 % der Experten erwarten, dass Smart Grids bis 2030 flächendeckend zur Verfügung stehen, 34 % sehen dies aber erst später gegeben. Akzeptanzprobleme, beispielsweise seitens der Bürger und hohe Investitionskosten sind die wichtigsten Gründe, warum der Ausbau nicht so richtig voran schreitet.

Mit dem Ausbau intelligenter Netze geht die Einführung elektronischer Messgeräte, sogenannte Smart Meter, in privaten Haushalten einher. 75 % der Experten erwarten, dass Smart Meter bis 2030 in mehr als 90 % der privaten Haushalte eingesetzt werden. Mehr als die Hälfte der französischen und luxemburgischen Experten glauben, dass dieser Schwellenwert bereits 2020 überschritten wird, da in ihren Ländern die alten Zähler kostenfrei ausgetauscht werden. Die neuen Funktionalitäten der Smart Meter setzen sich bei den Verbrauchern nach Einschätzung der Experten mit unterschiedlichem Tempo durch. 61 % sind der Ansicht, dass zehn Prozent der privaten Haushalte bis 2020 aus zeitabhängigen Stromtarifen Kostenvorteile ziehen. 83 % der Experten sehen bis 2030 eine Steuerung des privaten Energieverbrauchs über das Smartphone als möglich an. 44 % glauben, dieses Angebot werde bereits bis 2020 eingeführt. Die direkte Lastkontrolle, bei der Stromanbieter Haushaltsgeräte abschalten, um dem Verbraucher höhere Energiekosten zu ersparen, kann sich hingegen aus Sicht von 47 % der Befragten nur allmählich bis 2030 oder später durchsetzen – auch weil nicht jeder Haushalt den Fernzugriff auf seine Geräte erlauben möchte.

Smart Buildings können mehr als Energieeffizienz / Smart Homes vereinen weniger Energieverbrauch und mehr Komfort
82 % der Experten erwarten, dass Zweckbauten, beispielsweise Bürogebäude, durch energetische Sanierungen bis 2030 rund 30 % des bisherigen Energieverbrauchs einsparen werden. Dies sind 89 % der deutschen, 85 % der belgischen, 75 % der französischen und 71 % der luxemburgischen Experten.

60 % der Experten meinen zudem, dass alle Zweckbauten bis 2030 flächendeckend automatisch gesteuert werden. In die Automation sind Heizung, Kühlung, Entfeuchtung, Belüftung, Beschattung und Beleuchtung einbezogen. 20 % gehen davon aus, dass eine flächendeckende Gebäudeautomatisierung bereits 2020 erreicht ist. 40 % der Experten erwarten dies erst bis 2030, 29 % für die Jahre danach.

Derzeit dürfte allenfalls jeweils ein Prozent der Neubauten in den vier Ländern ein Smart Home sein. 56 % der deutschen Experten, 47 % der luxemburgischen, 33 % der französischen und 27 % der belgischen Experten halten eine Steigerung des Smart-Home-Anteils an allen Neubauten von derzeit rund ein Prozent auf 20 % schon bis 2020 für möglich. 72 % aller Experten sind der Ansicht, dass jeder fünfte Privathaushalt bis 2030 ein fernzusteuerndes Smart Home geworden ist. 83 % halten eine automatische ortsunabhängige Raumanpassung nach individuellen Profilen bis spätestens 2030 für möglich.

Altersgerechte Assistenzsysteme leisten wesentliche Beiträge, um älteren Menschen ein selbstbestimmtes Leben zu Hause zu ermöglichen. 91 % der deutschen Experten, 75 % der französischen, 74 % der belgischen und 73 % der luxemburgischen Experten erwarten den Einsatz dieser Hilfssysteme in privaten Haushalten bis spätestens 2030. 71 % der Experten sind der Ansicht, dass Wohnungsunternehmen zehn Prozent ihrer Umsätze bis spätestens 2030 mit sozialem Wohnungsmanagement und Diensten rund um die Altenbetreuung erzielen.

2020 werden, so 18 % der Experten, mindestens zehn Prozent der Bevölkerung in einem Mehrgenerationenhaus mit eigenen Wohnungen für verschiedene Generationen und zusätzlich gemeinschaftlich genutzten Räumen leben. 61 % der Experten glauben, dass dieses Szenario spätestens 2030 eingetreten ist.

Smart Mobility – Siegeszug der Elektromobilität nur mit neuen Antriebstechnologien und Infrastrukturen
76 % aller Befragten schätzen die Selbstverpflichtung ihrer jeweiligen nationalen Regierungen zur Erreichung einer bestimmen Penetrationsrate bei Elektrofahrzeugen bis 2020 übereinstimmend als nicht realistisch ein. Lediglich die Franzosen sind zu 44 % zuversichtlich, dass zwei Millionen zugelassene Elektrofahrzeuge bis 2020 Realität werden könnten, weil die öffentlichen Einrichtungen angewiesen wurden, auf Elektrofahrzeuge umzusteigen.

Elektrofahrzeuge schonen die Umwelt nur dann stärker als Wagen mit Benzin- oder Dieselantrieb, wenn sie mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt werden. Auch diese Vorgabe ist aus der Sicht der befragten Experten nicht realisierbar. Lediglich 23 % gehen davon aus, dass 70 % der Elektrofahrzeuge bis 2020 mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt werden. 30 % erwarten diese Quote zwischen 2020 und 2030.

Die Rolle der Energielieferanten im Bereich der Elektromobilität ist nicht zu unterschätzen. 65 % der Experten meinen, dass Energieversorger beim Vertrieb von Elektrofahrzeugen eine bedeutende Rolle einnehmen werden.

Wirtschaft und Politik investieren intensiv in die Entwicklung alternativer Antriebstechniken. 75 % der befragten Experten sind der Ansicht, dass sich bis 2030 eine völlig neue Batterietechnologie durchgesetzt haben wird. 51 % der Experten glauben, dass Elektrofahrzeuge 2020 vor allem mit Plug-in-Hybridantrieben ausgestattet sind. Allerdings handelt es sich um eine Brückentechnologie. 68 % der Experten erwarten, dass die Brennstoffzellen-Technologie bis 2030 technisch ausgereift ist und zu bezahlbaren Preisen angeboten wird. 99 % der Experten halten die hohen Anschaffungskosten, 81 % die geringe Reichweite und die eingeschränkte Batterielebensdauer für die wesentlichen Hinderungsgründe für eine erfolgreiche Marktentwicklung von Elektrofahrzeugen.

85 % der Experten sind der Ansicht, dass die Infrastruktur für Elektromobilität aus Ladestationen und intelligenten Park & Ride-Systemen bis 2030 auf öffentlichen Parkplätzen und in Parkhäusern flächendeckend eingerichtet sein wird. 70 % der Experten sind der Ansicht, dass Schnellladestationen, an denen sich der Ladevorgang auf dreißig Minuten verringern lässt, bis 2030 flächendeckend verfügbar sein werden. Über die Hälfte der Experten nimmt an, dass diese Ladestationen bereits bis 2020 überwiegend durch Energieversorgungsunternehmen betrieben werden.

53 % der Experten gehen davon aus, dass die Park & Ride-Systeme in Großstädten im Jahr 2030 ausschließlich für Elektrofahrzeuge vorgesehen sind. 72 % aller Befragten glauben, dass sich „Mobility on Demand“, also Car-Sharing mit mobilen und transparenten Buchungs- und Abrechnungssystemen, bis 2030 endgültig durchgesetzt haben wird. Eine Abwrackprämie für herkömmliche Fahrzeuge wird sich aus Sicht von 38 % der Experten bis 2030 etabliert haben. 64 % halten es bis 2030 für möglich, dass die monetären Anreize wegfallen und Elektrofahrzeuge nur noch mit speziellen Parkzonen und Sonderfahrspuren belohnt werden.

Erste Ergebnisse der Befragung wurden auf dem ENOVOS FUTURE SUMMIT am 22. November 2012 präsentiert. Jetzt kann der vollständige Bericht ENOVOS TRENDWATCH 2020 unter www.enovos-future-summit.eu kostenlos heruntergeladen werden.

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